Freitag, 22. August 2014

Schnittmuster --> Vor- und Nachteile

Im Internet lese ich häufig die folgende Frage, die sich wohl gerade Nähanfänger(innen) stellen:
Was eignet sich besser / einfacher in der Handhabung --> Fertig gekaufte Schnittmuster wie z.B. die von Burda, ebooks / freebooks, Nähzeitungen oder Nähbücher???

Als ich vor vielen Jahren mit dem Nähen angefangen habe, war das Internet noch nicht erfunden :-)
Damals gab es - wie auch heute - Burda Schnittmuster. (Natürlich gibt es auch andere Hersteller, aber die Namen fallen mir gerade nicht ein.) Die Anleitungen sind - gerade bei einfachen Schnitten - leicht verständlich, so dass man mit ihnen gut zurecht kommt.
Blöd sind leider die Schnittmuster, die auf sehr dünnem Papier gedruckt sind. Sie sind sehr empfindlich und reissen schnell ein. Durchpausen oder Übertragen auf anderes Papier ist dadurch auch nicht einfach. Also bleibt nichts anderes übrig, als die Kleidergröße, die man benötigt, auszuschneiden. Pech, wenn die Größe dann doch nicht passt... --> Einmal ausgeschnitten, kann man den Rest wegwerfen. Schon damals waren (Burda) Schnittmuster nicht gerade billig und wenn man denkt, dass man sie ggf. nur einmal verwenden kann. Vor allem bei Kinderkleidung, wo die Kleinen doch so schnell wachsen, möchte man doch die Möglichkeit haben, das Kleidungsstück auch noch in der nächsten Konfektionsgröße nähen zu können.

Als ich meine Liebe zum Taschen nähen entdeckt habe, habe ich mir entsprechende Hobbybücher gekauft. In diesen Büchern gibt es z.B. eine tolle Auswahl an kleinen und großen Taschen, Clutches, Kosmetiktäschen, Umhängetaschen, etc. in sämtlichen Formen. Also für jeden Geschmack etwas dabei. Ergänzt durch hilfreiche Tipps und Hinweis-Fotos kann man tolle Ergebnisse erzielen. Ich denke, dass das mit Sicherheit auch übertragbar auf andere Nähbücher, vor allem aus der Reihe "Topp" so gesagt werden kann. Die Arbeitsschritte in den Büchern sind meistens einfach erklärt und die Schnittmuster auf festerem Papier gedruckt, so dass man sie wunderbar durchpausen und wieder verwehrten kann.

--> TIPP: Ich habe festgestellt, dass sich für das Abpausen der Schnittmuster am besten Butterbrotpapier oder noch besser Backpapier eignet. Es ist etwas reissfester, wodurch man es mehrmals verwenden kann. Außerdem ist es transparent genug, um das, was man abpausen möchte, gut erkennen zu können.
Auf das Backpapier-Schnittmuster schreibe ich mir einen kurzen Hinweis, aus welchem Buch / Zeitschrift das Schnittmuster stammt und wie das Teil heißt bzw. was es werden soll. So weiß ich zu einem späteren Zeitpunkt noch, wozu es gehört bzw. wo ich die entsprechende Anleitung finde.

Dank des Internets gibt es heute ganz tolle ebooks / freebooks. Diese sind (meistens) absolut Anfänger tauglich und von ihren Erstellern / Erstellerinnen liebevoll beschrieben und mit zahlreichen Fotos unterstützt, so dass viele Arbeitsschritte selbst erklärend werden. Auch kann man sich die Größe, die man gerade benötigt, einfach ausdrucken. Das lästige Abpausen entfällt und sollte doch eine andere Größe benötigt werden, druckt man sich halt diese aus. Die Anleitungen und Schnittmuster können nicht einfach voneinander verloren gehen, da die Dateien zusammen abgespeichert sind und man somit auch kein Aufbewahrungsproblem mehr hat.
Nachteil ist, dass bei nicht Gefallen man nicht einfach das ebook (/ freebook) an jemand anders weitergeben oder verkaufen darf. Ärgerlich, wenn man (viel) Geld dafür bezahlt hat: Mir ist nämlich schon passiert, dass ich ein ebook gekauft habe, wo die Kleidergrößen so gar nicht meiner Tochter passten und somit der Kauf umsonst war, abgesehen von dem Stoff, der dafür drauf gegangen ist.

Als letztes fallen mir noch die Nähzeitungen ein. Es gibt sie in unterschiedlichen Preiskategorien. Aus meiner Erfahrung heraus finde ich sie auf gar keinen Fall Anfängertauglich:
die Beschreibungen sind oft für einen Nicht-Fachmann schwer zu verstehen, es gibt - außer von dem fertigen Modell - keine Abbildungen und die Schnittmuster sind kompliziert zu lesen, da alle Modelle aus dieser Zeitschrift kreuz und quer übereinander gedruckt sind und es schwierig und unübersichtlich beim Durchpausen werden kann.
Wenn ich aber doch eine Empfehlung aussprechen darf, so gefällt mir die "Ottobre" immer noch am besten. Es gibt sie mehrmals im Jahr für Kinder- und Damenmode, entsprechend der Jahreszeit angepasst. Und auch die Schnittmusterbögen sind nicht ganz so unübersichtlich.

Ich würde mich freuen, wenn ich manch einer Nähanfängerin damit ein paar Tipps geben konnte.
Viel Spass beim Ausprobieren und finden des richtigen Mediums...

Liebe Grüsse
Kerstin


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